Die Patientengeschichten zeigen, dass die Diagnose Dystonie in vielen Bereichen des täglichen Lebens zu Herausforderungen und teils schweren Beeinträchtigungen führen kann.
Der Alltag mit Dystonie bringt nicht nur für Betroffene, sondern auch für deren Angehörige einige Veränderungen mit sich. Es wird etwas Zeit in Anspruch nehmen, mit den ungewohnten und womöglich verunsichernden Krankheitszeichen sowie den damit in Verbindung stehenden körperlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen und Einschränkungen im Alltag umzugehen. Betroffene stossen häufig in ihrem Umfeld auf Unverständnis oder Ausgrenzung bzw. grenzen sich aus Scham selbst aus. Ein enger Austausch mit Angehörigen, Ärzten und anderen Betroffenen (z.B. über Patientenorganisationen) kann dabei helfen, Mut zu schöpfen und das Leben mit einer Dystonie zu meistern.
Es ist möglich, dass Betroffene Hilfe bei Tätigkeiten benötigen, die sie bisher ganz selbstverständlich und eigenständig ausüben konnten. Dazu gehören auch sehr persönliche Aktivitäten wie beispielsweise das Zähneputzen oder An- und Ausziehen. In diesen Bereichen leisten ihnen im besten Fall die engsten Angehörigen Unterstützung.
An zahlreichen Aktivitäten des öffentlichen und gesellschaftlichen Lebens können Menschen mit Dystonien eventuell nur noch eingeschränkt oder gar nicht mehr teilnehmen. Dazu kann neben Freizeitaktivitäten auch gehören, dass sie ihren Beruf oder ihre Ausbildung nicht mehr wie gewohnt fortführen können.
Es ist nicht überraschend, wenn diese Einschränkungen mit einem sozialen Rückzug und einem verminderten Selbstwertgefühl und dadurch mit einer erheblich verringerten Lebensqualität einhergehen. Nicht selten können sich hieraus auch psychische Erkrankungen, wie Depressionen oder Angst, entwickeln.
Viele Betroffene und auch Angehörige fragen sich daher oft, wie sie das Leben und den Alltag mit Dystonie meistern können.
In erster Linie ist es natürlich wichtig, dass sich Betroffene offen und ehrlich mit ihrem Arzt, Therapeuten und nahen Angehörigen über die Krankheit und die damit verbundenen Sorgen und Ängste austauschen. Bereits dieser kommunikative Austausch kann ihnen helfen, viele schwierige Lebenssituationen mit der Krankheit gut zu meistern.
Was ich denke und fühle, wenn ich einen Durchhänger habe?
Nach einem Durchhänger stelle ich mir die Frage, warum ich meine Ruhe haben wollte und was mir alles durch den Kopf ging. Ich reflektiere also meine Gedanken, wie mein Körper reagierte und wie ich mich verhalten habe.
Danach überlege ich mir, wie ich mir zukünftig selbst helfen kann und wie ich besser auf meine Gedanken, meinen Körper und mein Verhalten achten kann.