Behandlungsmethoden bei Dystonie - Medikamente & OperationDystonie Therapie - In der Regel helfen Medikamente

Dystonieformen

Meige-Syndrom

Das Meige-Syndrom im Überblick

  • Auch «idiopathische orofaziale Dyskinesie», «Blepharospasmus-oromandibuläre Dystonie», «Brueghel-Syndrom» genannt
  • Betroffene Muskeln: Lidschluss-, Kiefer-, Mund- und Zungenmuskulatur
  • Merkmale: Kombination aus Blepharospasmus (Lidkrampf) und oromandibulärer Dystonie, die 1910 vom Augenarzt Henry Meige beschrieben wurde.
  • Dystonieform: segmentale Dystonie

 

Symptome

Beim Meige-Syndrom sind sowohl die Kiefer-, Mund- und Zungenmuskulatur als auch die Augenlidmuskulatur von unkontrollierten Verkrampfungen betroffen. Dies führt zu einer Kombination der Symptome des Blepharospasmus und der oromandibulären Dystonie.

Symptome des Blepharospasmus:

  • Lidkrämpfe

Diese können vom anfänglich unkontrollierbaren Schliessen der Augen über kurze oder längere Zeiträume bis hin zur funktionellen Blindheit reichen.

Symptome der oromandibulären Dystonie:

  • Grimassieren durch Verkrampfungen der mimischen Gesichtsmuskeln
  • unwillkürliche Zungenbewegungen
  • unkontrollierbare Kaubewegungen

Bei besonders starken Symptomen kann Sprechen und Schlucken für Betroffene unmöglich sein.

 

Lebensqualität und Begleiterscheinungen

Viele Alltagsaktivitäten werden durch die Lidkrämpfe zu grossen Herausforderungen oder gar unmöglich. Betroffene sind oft auf eine Begleitperson angewiesen, um das Haus zu verlassen und sich ungefährdet im Strassenverkehr bewegen zu können. Dazu kommen Schwierigkeiten bei der Nahrungsaufnahme oder dem Sprechen durch die Störung der Kiefer-, Kau- und Zungenmuskulatur und häufig Kieferverrenkungen, Bissverletzungen, Zahnabrieb und Zahnbrücken sowie Schmerzen in Muskeln und Kiefergelenken.

Durch die körperlichen Einschränkungen und das Unverständnis des Umfelds kommt es oft zum sozialen Rückzug der Betroffenen und damit zu Einbussen in der Lebensqualität.

 

Ursache

Beim Meige-Syndrom sind die Ursachen letztlich noch ungeklärt, was dieses zu einer idiopathischen Dystonie macht. Es gibt allerdings bereits Hinweise auf eine organisch bedingte Fehlfunktion der Bewegungskontrolle im Gehirn. Stress und andere psychische Faktoren beeinflussen zwar den Schweregrad und das Auftreten der Symptome, sind aber nicht die Ursache.